4. Projekt: „Muslimische Kultur an unserer Schule/in unserer Gemeinde: Themenkoffer: „Meine Welt – Deine Welt“ - Homepage der Gemeinschaftsschule Nohfelden Türkismühle

Unser trialogisches Tischgebet – ein Gebet für alle Menschen

In dem Trialogprojekt „Meine Welt-Deine Welt“ haben sich katholische und muslimische Schülerinnen und Schüler  unserer Schule zusammengetan und nach Gemeinsamkeiten in Christentum und Islam gesucht. Sie haben ein gemeinsames Friedensfest gefeiert mit Elementen des christlichen Weihnachtsfestes und des islamischen Opferfestes. Um islamfeindlichen Tendenzen in unserer Gesellschaft entgegen zu wirken und ein Zeichen zu setzen gegen Krieg und Verletzung der Menschenrechte hat jeder anlässlich dieses Festes seine eigene Friedenskerze gestaltet und es wurde ein gemeinsames Gebet formuliert, das sie uns heute Abend mitgebracht haben.

Advent: Vielleicht ist es einfach nur die Jahreszeit, die Kälte und früh einsetzende Dunkelheit, die uns nachdenklich werden lassen und unsere Sehnsucht nach Licht verstärken…..
Eine Zeit, auch an das zu denken, was unser Leben dunkel macht…

Manchmal
wachsen mir die Erwartungen von Menschen über den Kopf. Ich habe Angst, die Menschen zu enttäuschen.

Manchmal
vermisse ich Menschen, die mir einst so nahe waren und jetzt durch Streit, Tod oder den Krieg so fern sind.

Manchmal
bestimmen andere über mich und ich muss Dinge tun, die ich nicht tun  will, Dinge, die mir sinnlos erscheinen. Dann leide ich.

Manchmal
missbrauchen Menschen die Religion, um ihre eigenen Machtinteressen durchzusetzen und viele leiden darunter.

Manchmal
sind unsere eigenen Mauern an Vorurteilen so hoch, dasswir uns damit den Weg zu anderen Menschen verbauen und  niemandem eine Chance geben können.

Manchmal
weiß ich einfach nicht mehr weiter, es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich bin so allein, ohne Freunde, ohne Heimat und ohne Hoffnung, dass alles bald besser wird.

Manchmal
möchte ich laut schreien: “Gott, wenn es dich gibt, wo bist du? Warum lässt du so viel Leid und Krankheit und Grausamkeit zu?“

„Immer, wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her……!“
Und auf einmal begegnen uns Menschen, die unsere Dunkelheit hell machen.

Auf einmal
ist da jemand, der mir Mut macht und mich in den Arm nimmt

Auf einmal
ist da jemand, der mir zuhört und meinen Kummer mit mir teilt

Auf einmal
kommt jemand, der mirArbeit von den Schultern nimmt und mitanpackt.

Auf einmal
spüre ich, wie gut mir die Herzlichkeit und Fürsorglichkeit tut, mit der ein Mensch mir begegnet.

Auf einmal
kommt einer, der mich mit all meinen Fehlern und Schwächen annimmt und mir zur Seite steht.

Auf einmal
kommen Menschen, die mir eine neue Heimat geben.

Auf einmal
Ist ein anderer Mensch einfach für mich da, ohne Vorleistung und Vorbehalte.

Auf einmal
kommen Menschen verschiedener Religionen zusammen, zeigen einander Respekt und feiern gemeinsam ein Friedensfest.

Auf einmal
möchte ich laut schreien: „Oh Gott, wenn es dich gibt, dann bist du genau jetzt da!“  

Wach auf! Wach auch du endlich auf!
Werde zum  Licht für andere!!

Lasst uns gemeinsam aus dem zerstörerischen Feuer des Krieges eine Flamme des Friedens machen!

Lasst uns schauen, auf das, was uns verbindet und nicht auf das, was uns trennt!
Lasst uns dankbar sein für jedes kleine Glück und denen helfen, die weniger Glück haben als wir!

Wäre es nicht schön, wenn sich die Menschen daran erinnern würden, dass wir alle eine große Menschenfamilie sind?
Dann könnte auf der Erde mehr Frieden herrschen statt Terror und Gewalt. Dann hätten wir immer Weihnachten auf Erden.
Lasst uns jetzt gemeinsam damit anfangen!